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Robert Klinglmair und Florian Kandutsch mit Forschungsstipendien der Heinrich Graf Hardegg’schen Stiftung ausgezeichnet

Euro | Foto: weyo/Fotolia.com

Dem Volkswirt Robert Klinglmair und dem Doktoranden am Institut für Volkswirtschaftslehre Florian Kandutsch wurde das Forschungsstipendium Mitte Dezember zuerkannt. Sie werden damit für ihre Arbeit zum „Finanzwissen in Kärnten“ ausgezeichnet, die sie gemeinsam mit Alexander Brauneis durchführen.

Die Heinrich Graf Hardegg’sche Stiftung verwaltet das hinterlassene Vermögen des Geschäftsmanns und Privatgelehrten Heinrich Graf Hardegg (1843-1898). Im ersten Stiftungsbrief des Gründers aus dem Jahre 1893 war der Zweck der Stiftung wie folgt angegeben: strebsamen jungen Männern aus dem Adel und sonstigen Ständen, denen nach erlangtem Doktorate der Rechte ausreichende Mittel zur weiteren Ausbildung für eine gemeinnützige Wirksamkeit fehlen, diese Mittel zu bieten. Heute werden Frauen und Männer, die in den Rechtswissenschaften und in der Volkswirtschaftslehre tätig sind, mit Forschungsstipendien ausgezeichnet.

Robert Klinglmair und Florian Kandutsch erhielten diese Auszeichnung für ihre aktuelle Forschungsarbeit zum „Finanzwissen in Kärnten“. Das Forschungsteam untersucht, wie es um die Financial Literacy der Kärntnerinnen und Kärntner bestellt ist. Dieses Thema ist von besonderem Interesse, weil kaum eine Bevölkerung zuletzt dermaßen intensiv mit Fragen der Finanzwirtschaft konfrontiert war wie die Kärntnerinnen und Kärntner im Zuge der Geschehnisse um die Hypo/Heta. Einzelne Forschungsergebnisse werden demnächst gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Arbeiterkammerpräsident Günther Goach präsentiert.

Mit den Heinrich Graf Hardegg’schen Stiftungsstipendien wurden zuletzt immer wieder Angehörige der Alpen-Adria-Universität ausgezeichnet, darunter sind Viktoria Blueschke-Nikolaeva (2014) und Dmitri Blueschke (2012).

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Source: AAU TEWI

La traduzione orizzontale nella Romania medievale. Aspetti pragmatici e testuali

Am 18. und 19. Januar 2018 veranstaltet das Zentrum für Romanistische Mediävistik, kurz ZRM, eine internationale Tagung unter dem Titel:

La traduzione orizzontale nella Romania medievale. Aspetti pragmatici e testuali.

Das Tagungsprogramm und weitere wichtige Informationen finden Sie hier.

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Source: AAU TEWI

Am Institut für Kulturanalyse zu besetzen: Universitätsprofessur für Empirische Kulturwissenschaft

Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt will mehr qualifizierte Frauen für Professuren gewinnen.

Am Institut für Kulturanalyse der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ist gem. § 98 UG ab 1. Oktober 2018 eine unbefristete

Universitätsprofessur für Empirische Kulturwissenschaft

im vollen Beschäftigungsausmaß zu besetzen.

Mit rund 10.000 Studierenden ist die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt eine junge, lebendige und innovative Universität, die am Schnittpunkt zwischen alpiner und mediterraner Kultur – einer Region mit höchster Lebensqualität – liegt. Ihr Leitbild steht unter der Devise „Grenzen überwinden!“ Als staatliche Universität gemäß § 6 UG ist sie aus Bundesmitteln finanziert. Das QS Top 50 Under 50 Ranking 2018 zählt sie zu den 150 besten jungen Universitäten der Welt.

Gemäß ihrem zentralen Strategiedokument, dem Entwicklungsplan, gehören der wissenschaftliche Exzellenzanspruch bei Berufungen, vorteilhafte Forschungsbedingungen, gute Betreuungsrelationen und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu den vorrangig leitenden Grundsätzen und Zielen der Universität.

 Der Aufgabenbereich der Professur umfasst:

  • die Vertretung des Faches in Forschung und Lehre
  • die Mitwirkung im Studium Angewandte Kulturwissenschaft (Bachelor und Master)
  • die Beratung und Betreuung von Studierenden
  • die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die Mitwirkung im Doktoratsstudum
  • die Mitgestaltung der längerfristigen Weiterentwicklung des Instituts und seiner Positionierung in der internationalen Scientific Community
  • die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Forschungsverbünden der Universität
  • die Zusammenarbeit mit kulturellen und sozialen AkteurInnen in der Alpen-Adria-Region in Forschung und Lehre
  • die Mitwirkung im Universitätsmanagement

Voraussetzungen:

  • Habilitation oder gleichzuhaltende Qualifikation in Empirischer Kulturwissenschaft, Europäischer Ethnologie/Volkskunde, Cultural Studies oder Soziologie
  • Schwerpunktsetzungen in mindestens zwei der folgenden Bereiche: Regionale Kulturanalyse, Ausstellen und Vermitteln, Transkulturalität, Mobility (Tourismus), Migration, Populäre Kulturen, Memory Studies, Kulturtheorie, Stadtanthropologie, Soziale Bewegungen
  • hervorragende internationale Forschungs- und Publikationsleistungen sowie internationale Vernetzung
  • hervorragende hochschuldidaktische Kompetenz, nachgewiesene mehrjährige Lehrerfahrung im Hochschulbereich
  • nachgewiesene Erfahrung in der Einwerbung (Konzeption und Durchführung) von Drittmitteln
  • Führungskompetenz und Teamfähigkeit

 Erwünscht sind:

  • Erfahrungen in ethnografisch orientierter qualitativer Forschung
  • Erfahrung mit Lehrforschungsprojekten
  • Erfahrung in und Interesse an der Science-to-Public-Wissenschaftskommunikation und Third Mission Projekten mit Museen, Galerien, KulturveranstalterInnen oder Gedenkstätten
  • Forschung zu Themen der Alpen-Adria-Region
  • Kenntnisse in den Sprachen der Alpen-Adria-Region
  • Innovative Ansätze in der Entwicklung von Theorien und Methoden in Forschung und Lehre
  • Erfahrung in der Konzeption und Durchführung von Drittmittelprojekten
  • Kompetenz im Bereich Gender Mainstreaming und Diversity Management

Der Aufgabenbereich der Professur bedingt, dass die zukünftige Professorin/der zukünftige Professor den Arbeitsmittelpunkt nach Klagenfurt verlegt.

Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen Personal – insbesondere in Leitungsfunktionen – an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.

Besonders begrüßt werden Bewerbungen von WissenschaftlerInnen mit Migrationshintergrund.

Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, die die geforderten Qualifikationen erfüllen, werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Die Bezüge sind Verhandlungsgegenstand. Das Mindestentgelt für diese Verwendung (A1 gem. Universitäten-Kollektivvertrag) beträgt derzeit € 68.500,– brutto jährlich.

Neuerdings kann bei Berufungen nach Österreich für die ersten fünf Tätigkeitsjahre ein attraktiver Zuzugsfreibetrag gemäß Einkommensteuergesetz gewährt werden. Die Voraussetzungen sind im Einzelfall zu prüfen.

Ihre Bewerbung, bestehend aus einem maximal fünfseitigen Pflichtteil (nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.aau.at/jobs), einem vollständigen Verzeichnis der Publikationen und Vorträge und der in den letzten fünf Studienjahren abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie allfälligen ergänzenden Unterlagen (z.B. Lehrveranstaltungs–evaluierungen) richten Sie bitte bis spätestens 4. Februar 2018 per E-Mail an die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Büro des Senats, z. Hd. Frau Tomicich (sabine.tomicich [at] aau.at). Die Übermittlung o.g. Pflichtteils ist eine notwendige Bedingung für Ihre gültige Bewerbung. Für inhaltliche Fragen beachten Sie bitte die Allgemeine Informationsbroschüre für BewerberInnen (www.aau.at/jobs/information) oder wenden sich an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Univ.-Prof. Dr. Klaus Schönberger, (Tel. +43 463 2700 2011 oder klaus.schoenberger [at] aau.at).

Es besteht kein Anspruch auf Abgeltung von Reise- und Aufenthaltskosten, die aus Anlass des Aufnahmeverfahrens entstehen.

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Young Scientists Mentoring Programm Teilnahme durch Dr. Robert Sposato

Herr Dr. Robert Sposato ist als Teilnehmer für das Young Scientists Mentoring Programm der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ausgewählt worden und wird im Rahmen dieses mit Unterstützung der von Ihm ausgewählten MentorInnen Dr. Christina Demski und Professor Nick Pidgeon von der Cardiff University am Vorantreiben bestehender gemeinsamer Forschungsinteressen arbeiten. Unter anderem wird dies einen Aufenthalt bei der Herrn Professor Nick Pidgeon zuzuordnenden Understanding Risk Research Group, welcher auch Dr. Christina Demski angehört, beinhalten und sich insbesondere dem Zusammenhang zwischen Erlebnissen von Extremwetterereignissen und Wahrnehmungen bzw. Verhaltensintentionen in Bezug auf den Klimaschutz und Klimaanpassung  widmen.

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Guest doctoral student for one year at the Institute of Public Management

prof. Rondo Brovetto and PhD student Olga Trunova, picture: Rondo-Brovetto P.

Starting in October 2017, the Institute of Public Management is hosting a guest doctoral student from Ural Federal University  (UrFu) in Yekaterinburg, Russian Federation. UrFu is a partner university of University Klagenfurt.

Olga Trunova is originally from Perm, where she graduated at the prestigious Higher School of Economics and worked as a research assistant at the center for applied economics. She is an expert in smart city solutions. Her stay in Klagenfurt is made possible by an Ernst Mach research scholarship grant awarded to her by the Austrian Academic Exchange Service (OeAD).

Under the supervision of prof. Paolo Rondo-Brovetto and dr. Sanja Korac, Olga is studying the configuration and the effect of public-private partnerships on the pace of technological innovation in city governments.

Welcome to our institute, dear Olga!

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Source: AAU TEWI

Vitouch: Personalentscheidungen der Bundesregierung teils beklemmend

Logo der Österreichische Universitätenkonferenz (uniko)

uniko-Präsident sieht konsequente Abgrenzung vom rechten Rand geboten

Der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Oliver Vitouch, hat sich bereits positiv zu den die Universitäten betreffenden Inhalten des Regierungsprogramms und zum neuen Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), Heinz Faßmann, geäußert. Zugleich blickt er mit Sorge auf jüngste Personalentscheidungen von Angehörigen der frisch angelobten Bundesregierung: „Ein Klubobmann, der Jörg Haiders Saualm-Internierung von Flüchtlingen im Marchfeld nachinszenieren will; ein Kabinettschef mit Nähe zu Langenloiser ‚Wehrsportübungen‘; ein Sprecher des Innenministeriums, der für das postfaktisch-hetzerische ‚unzensuriert.at‘ steht: Das ist Trumpismus in Reinkultur. Solche Besetzungen stehen gewiss nicht für die in der Regierungsverantwortung gebotene konsequente Abgrenzung vom rechten Rand.“

 

Die österreichischen Universitäten erwarten dringlich die regierungsseitige Bestellung der Universitätsräte (fünfjährige Funktionsperiode ab 1. März 2018), der Aufsichtsorgane der 21 Universitäten. Zu deren ersten Aufgaben gehört die Genehmigung der Leistungsvereinbarungs-Entwürfe, die als Grundlage für die Budgetverhandlungen mit dem BMBWF dienen. „Die Universitäten brauchen hier gesetzesgemäß hochkompetente Persönlichkeiten, die über jeden Zweifel erhaben sind“, betont Vitouch. „Sir Karl Popper, dessen Nachlass wir an der Universität Klagenfurt verwalten, hat über ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘ geschrieben. Die Universitäten erwarten, dass Schlüsselpositionen der Ministerien und des öffentlichen Bereichs mit Personen besetzt werden, die für eine offene Gesellschaft stehen.“ Die österreichischen Universitäten würden hinsichtlich Linienübertritten rechtsaußen „höchste Wachsamkeit“ an den Tag legen. „Das ergibt sich allein schon aus der österreichischen Zeitgeschichte“, meint Vitouch und zitiert die zeitlosen Worte Mark Twains: „History doesn’t repeat itself, but it does rhyme.“

 

Rückfragehinweis:
Manfred Kadi
Pressereferent
Österreichische Universitätenkonferenz
Floragasse 7/7
1040 Wien
Tel.: +43 (0)1 310 56 56 – 24
Fax: +43 (0)1 310 56 56 – 22
Email: manfred.kadi [at] uniko.ac.at

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5. Alpen-Adria-Workshop zum Thema Optimierung (6. – 9. Dezember 2017)

Vom 6. bis 9. Dezember fand bereits die 5. Ausgabe des Alpen-Adria-Workshops zum Thema Optimierung  statt. Der Einladung zum Workshop folgten 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Italien, Slowenien, Holland und Österreich. Hauptvorträge bildeten Anfang und Abschluss des wissenschaftlichen Programms: Frank Vallentin sprach über Measurable Colourings of Infinite Graphs und Gerhard Woeginger über Hard Voting Problems.

 

In einer problem session nutzten einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, offene Probleme mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu diskutieren. 13 weitere Vorträge über Bundle Methods, Matrix Factorization Ranks, verschiedenste Arten Quadratischer Probleme, etc. füllten die Workshoptage aus.

 

Beim gemeinsamen Abendessen, beim Glühwein am Christkindlmarkt, einer Schifffahrt am Wörthersee sowie bei der Wanderung durch eine herrliche Winterlandschaft auf den Pyramidenkogel konnte auch außerhalb des Hörsaales diskutiert und optimiert werden.

 

Mehr Informationen: http://aawo2017.aau.at/

 

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Source: AAU TEWI

5th Alpen-Adria-Workshop on Optimization (December 6 to 9, 2017)

From December 6 to 9, 2017 26 scientists from Germany, Italy, Slovenia, the Netherlands and Austria gathered in Klagenfurt to present and discuss latest results on various combinatorial optimization problems.

 

The plenary lectures were given by Frank Vallentin and Gerhard Woeginger.

Frank Vallentin talked about colourings of infinite graphs, where harmonic analysis and convex optimization is used to obtain bounds. In Gerhard Woeginger’s we learned about hard voting problems.

 

The program consisted also of an open problem session where many of us posted and discussed questions they are currently working on. 13 speakers contributed to the workshop program by presenting their work on topics like bundle methods, matrix factorization ranks, or several types of quadratic problems.

 

Socializing, discussing problems and optimizing also took place beyond the lecture halls: at dinners we had together, with the hot wine punch at the Christkindlmarkt, during a boat trip at lake Wörthersee and during a hike through a winter wonderland to the top of Pyramidenkogel.

 

More information: https://aawo2017.aau.at

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Source: AAU TEWI

Globale Treibhausgasemissionen der Wald- und Weidewirtschaft viel größer und älter als bisher angenommen

Kühe auf der Weide | Foto: sara_winter/Fotolia.com

Die menschliche Nutzung von Biomasse führt zu einer Halbierung der globalen Vegetationsbestände. Dies ist mit massiven Emissionen von Treibhausgasen verbunden. Dabei hat die Nutzung der Wälder und der natürlichen Grasländer für Wald- und Weidewirtschaft ähnlich große Auswirkungen wie die globale Abholzung für landwirtschaftliche Zwecke. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Karlheinz Erb vom Institut für Soziale Ökologie als Erstautor verantwortet und die gestern in Nature publiziert wurde.

Kohlenstoffbestände in der Vegetation spielen eine Schlüsselrolle im Klimasystem. Bisher wusste die Forschung aber relativ wenig über diese Bestände, weder deren Menge und globalen Muster, noch wie hoch der Einfluss von Landnutzung auf diese Bestände ist. Eine gestern in Nature veröffentlichte Studie unter der Leitung von Karlheinz Erb hat anhand aktueller Daten errechnet, dass die Vegetation derzeit rund 450 Milliarden Tonnen Kohlenstoff bindet. „Geht man nun von einer hypothetischen Welt aus, in der es keine Landnutzung gäbe, könnte die Vegetation aber 916 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern“, so Karlheinz Erb.

Er führt weiter aus, dass 53-58 Prozent davon auf Abholzung der Wälder und andere Veränderungen der Landbedeckung, zumeist für landwirtschaftliche Zwecke, zurückzuführen sind. Die Nutzung von Ökosystemen, ohne die Landbedeckung wesentlich zu verändern, also die Waldwirtschaft und Beweidung von natürlichen Grasländern, trägt aber ebenfalls wesentlich zur Reduktion der Kohlenstoffbestände in der Vegetation bei. Dieser Effekt beträgt 42-47 Prozent und ist zu zwei Drittel auf die Waldnutzung und zu einem Drittel auf die Weidewirtschaft zurückzuführen. „Diese Effekte wurde bis dato drastisch unterschätzt und daher in globalen Studien und Modellen kaum berücksichtigt. Unser Ergebnis zeigt aber, dass sie massiv sind. Das zeigt, dass ein Stopp der Abholzung zwar essentiell ist, aber nicht ausreichend, um den Klimawandel abzumildern. Es geht darum, den Fokus vom Schutz von Waldflächen zum Schutz von Waldfunktionen, inklusiver der Kohlenstoffbestände, zu verschieben“, fasst Erb zusammen.

Der Vergleich mit existierenden Daten zum derzeitigen globalen Kohlenstoffkreislauf legt auch nahe, dass dieser massive Effekt viel älter als bisher angenommen ist. Ein bedeutsamer Teil der Bestandsreduktion hat bereits vor 1800 stattgefunden, also vor der Industrialisierung mit ihren Emissionen aus Fossilenergie. Dies ist insofern relevant, als dass dies verdeutlicht, dass eine Gesellschaft, die ‑ so wie die vorindustrielle Gesellschaft – vermehrt auf Biomasse als Energieträger zurückgreift, wesentlichen Druck auf die Vegetationsbestände aufbauen könnte. Strategien zur Abschwächung der Erderhitzung, wie im Paris Agreement zur Klimapolitik festgeschrieben, die vermehrt auf Biomassenutzung setzen, bergen die Gefahr, zu entscheidenden Zielkonflikte zu führen: zwar trägt Biomasse als Rohmaterial und für die Energieversorgung einerseits zur Abschwächung der Erderhitzung bei, andererseits kann dies aber zu beträchtlichen Treibhausgasemissionen von bewirtschafteten Flächen führen. „Es ist nicht legitim anzunehmen, das verdeutlichen unsere Ergebnisse, dass Biomassenutzung in jedem Fall klimaneutral ist“, so Erb. Das ist insofern von großer Bedeutung, da viele der formulierten Strategien und Modellberechnungen zur Erreichung des 1.5° Zieles des Paris Abkommens auf Bioenergie-basierter „Carbon capture and storage“, also auf Technologien der Kohlenstoffabsorption, beruhen. Diese Modell-Berechnungen könnten zu falschen Schlüssen führen, wenn Landnutzungseffekte jenseits der Abholzung weiterhin keine Berücksichtigung finden.

Die Studie deutet auch auf gravierende Wissensunsicherheiten und Datenlücken hin, die direkte Auswirkungen auf Landnutzungsstrategien zur Bekämpfung des Klimawandels haben. Auf Grund der derzeitigen Robustheit der Datenlage können mit ausreichender Sicherheit nur Biomassebestandssteigerungen in Wäldern, z.B. durch Aufforstungsmaßnahmen, in gemäßigten Klimazonen nachgewiesen werden. Dort sind die Effekte allerdings gering, wohingegen die größten Potenziale in den tropischen Wäldern liegen könnten. Für diese gilt wiederum, dass viele Unsicherheiten die Verifizierung solcher Bemühungen behindern. Karlheinz Erb fasst zusammen: „Unsere Studie zeigt, dass Landnutzungsstrategien zur Bekämpfung oder Abschwächung des Klimawandels ein sehr besonnenes und vorsichtiges Vorgehen brauchen. Simple, allzu simple Strategien können leicht nach hinten losgehen, oder aufgrund der großen Unsicherheiten mehr Schaden als Nutzen anrichten.“

 

Partner

Senckenberg Biodiversity and Climate Research Centre (SBiK-F), Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main, Germany.

Division of Conservation Biology, Vegetation Ecology and Landscape Ecology, University of Vienna, Rennweg 14, 1030 Vienna, Austria.

Max Planck Institut für Biogeochemie, Hans-Knöll-Strasse 10, 07745 Jena, Germany.

Departamento de Ciências e Engenharia do Ambiente, DCEA, Faculdade de Ciências e Tecnologia (FCT), Universidade Nova de Lisboa, 2829-516 Caparica, Portugal.

Max Planck Institute for Meteorology, Bundesstrasse 53, Hamburg D-20146, Germany.

Department of Environmental Science and Analytical Chemistry (ACES), Stockholm University, Svante Arrhenius väg 8, 10691 Stockholm, Sweden.

Bolin Centre for Climate Research, Stockholm University, Stockholm, Sweden.

Department of Ecological Sciences, Vrije Universiteit Amsterdam, Amsterdam 1081 HV, The Netherlands.

 

Zitat

Erb, K.-H., Kastner, T., Plutzar, C., Bais, A.L.S., Carvalhais, N., Fetzel, T., Gingrich, S., Haberl, H., Lauk, C., Niedertscheider, M., Pongratz, J., Thurner, M., Luyssaert, S., 2017. Unexpectedly large impact of forest management and grazing on global vegetation biomass. Nature, in press. doi:10.1038/nature25138

 

Wichtigste Auftraggeber

European Research Council, Starting Grant ERC-2010-stg-263522 „An integrated socioecological approach to land-use intensity: Analyzing and mapping biophysical stocks/flows and their socioeconomic drivers (LUISE)“.

European Commission, Horizon 2020 programme, Project H2020-EO-2014-640176 „Detecting changes in essential ecosystem and biodiversity properties – towards a Biosphere Atmosphere Change Index (BACI)“.

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Michaela Pötscher-Gareiß mit Award of Excellence ausgezeichnet

Michaela Pötscher-Gareiß und Iris Rauskala (v.l.n.r.) | Foto: Willy Haslinger

Der Award of Excellence des Wissenschaftsministeriums wird seit 2008 an die 40 besten Absolventinnen und Absolventen von Doktoratsstudien der wissenschaftlichen und künstlerischen Universitäten des vergangenen Studienjahres vergeben. Die Vorschläge dafür kommen von den Universitäten. Am 7. Dezember 2017 wurde der Preis von Sektionsleiterin Iris Rauskala übergeben.

Für die Alpen-Adria-Universität wurde Michaela Pötscher-Gareiß ausgezeichnet. Ihre Dissertation trägt den Titel „Die Entwicklung eines Selbstberichtsfragebogens zur Erfassung der weisheitsbezogenen Ressourcen des MORE Life Experience Modells. Das MORE Life Experience Modell und die empirische Überprüfung der hierarchischen Modellstruktur“. Den Hintergrund der ausgezeichneten Arbeit bildet das MORE Life Experience-Modell von Glück und Bluck aus dem Jahr 2013, das postuliert, dass fünf internale psychologische Ressourcen (Mastery, Offenheit, Reflektivität, Empathie und Emotionsregulation) für die Entwicklung von Weisheit in der Auseinandersetzung mit schwierigen Lebensereignissen ausschlaggebend sind. Ziel der Dissertation war es, einen Fragebogen zu entwickeln, welcher diese fünf Ressourcen auf zuverlässige und valide Art misst, und damit die hierarchische Struktur des theoretischen Modells zu prüfen.

Michaela Pötscher-Gareiß schloss ihr Doktoratsstudium der Naturwissenschaften im Fach Psychologie im Oktober 2016 ab. Die Psychologin ist seit Oktober 2015 als Humanwissenschaftlerin an der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Victor Frankl Hochschule, am Institut für Schulentwicklung tätig. Davor war sie Universitätsassistentin, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin bzw. Senior Scientist am Institut für Psychologie der AAU. Seit 2011 ist sie auch nebenberufliche Lektorin für Statistik an der Fachhochschule Kärnten im Bereich „Gesundheit und Soziales“.

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Source: AAU TEWI