WiWi: 25 Jahre Fakultät

Die Verhandlungen waren zäh, aber es gelang: Vor 25 Jahren stimmte das Wissenschaftsministerium  dem von der Universität unter Rektor Albrecht Berger vorgelegten Plan zu, die damalige „Universität für Bildungswissenschaften“ in zwei Fakultäten zu gliedern. Wir, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler, hatten damit unser Ziel erreicht, eine moderne Fakultät aufbauen zu können und als Schwesterfakultät die Kulturwissenschaften zu erhalten, die man eigentlich zurückbauen wollte.

Arbeitsintensive Jahre folgten, geprägt durch den ständigen Kampf um Ressourcen, die Mitwirkung bei der Berufung vieler neuer Professuren, und die Schaffung der nötigen Infrastruktur, den Wechsel in das neue Organisationsgesetz zum 1.1.1996, die Errichtung des Südtrakts für die Fakultät usw.. Und gleichzeitig hatten wir, mit weitaus weniger Personal, kaum weniger Studierende zu betreuen als heute.

Zum 1.1.2004 kam mit dem UG 2002 der nächste große Änderungsschub: moderne Verwaltungsstrukturen, ein neues Berichtswesen und die Umstellung aller Studien auf das Bologna-System. Der gleichzeitige „technische Ausbau“ führte im Jahr 2007 zur Aufteilung in die heutigen zwei Fakultäten „Wirtschaftswissenschaften“ und Technische Wissenschaften“.

Seitdem haben sich beide Fakultäten erfreulich entwickelt. Schade nur, dass das ursprüngliche praxisorientierte Profil einer auf den Bedarf von Unternehmen zugeschnittenen betriebswirtschaftlichen Bildung etwas unschärfer geworden ist. Aber dafür gibt es ja heute entsprechende Studiengänge an der FH Kärnten. Und es gibt die M/O/T an der Universität mit ihrem ausgezeichneten wirtschaftswissenschaftlichen Weiterbildungsprogramm.

Im Nachhinein hört sich das alles ganz locker an. Tatsächlich wurde allen Beteiligten sehr viel Herzblut, Nerven und vor allem Zeit abverlangt. Denn erst gibt es Bremser, und wenn sich der Erfolg einstellt, gibt es Neider, Besserwisser und Quertreiber. Nur der Lesbarkeit halber schreibe ich das nicht gleichbehandelnd, denn hier gibt es nach meiner Erfahrung keine Gender-Unterschiede.

Aber es hat sich gelohnt: die Klagenfurter WiWi-Fakultät hat einen fixen Platz auf der wirtschaftswissenschaftlichen Landkarte, neue Studien und Forschungsrichtungen stärken die Internationalität. Möge ihre Entwicklung gedeihlich fortschreiten – immer im Bewusstsein, dass wir an der Universität unseren Studierenden das bestmögliche Rüstzeug für ihre Zukunft mitzugeben haben, vor allem, wenn sie sich für einen Berufsweg in der Praxis entscheiden.

Ein Dokument aus der Festschrift 25 Jahre Universität Klagenfurt