Am Tag der Informatik (28.09.2016) erwarten Sie auf der INFORMATIK2016 spannende Hauptvorträge, die wir hier in diesem Blog kurz vorstellen wollen.
Den Anfang machen wir heute mit Andreas Reuter und seiner Fragestellung ‘Forschung ohne Informatik – geht das? ‘.
Soviel sei schon von seiner Antwort darauf verraten: ‘Man könnte im klassischen Radio-Eriwan-Stil antworten: „Im Prinzip ja, aber …“ , und dann käme eine ziemlich lange Liste von Ausnahmen.’
Es sei ja unstreitig, dass von der Informatik entwickelte Werkzeuge in fast allen Wissenschaftsgebieten eingesetzt werden. ‘Nach einigen Studien entfallen in wissenschaftlichen Großprojekten mittlerweile 25{c8db3f4443fb2f1c80e20e2e8420a201d47393e6b007c83f4847286f4b955a35}-50{c8db3f4443fb2f1c80e20e2e8420a201d47393e6b007c83f4847286f4b955a35} der Gesamtkosten über die Projektlaufzeit auf die Entwicklung der (projektspezifischen) Software-Werkzeuge.’ Aus methodischer Sicht könne festgestellt werden, dass Software-Werkzeuge „Experimente“ ermöglichen, die in der Realität nicht möglich wären (Simulation), und dass sie die Analyse von Datenmengen erlauben, die auf keine andere Weise verarbeitet werden könnten.
In diesen Aufzählungen sei aber immer von „Werkzeugen“ die Rede, wenn es um den Beitrag der Informatik geht.
‘Heißt das, dass die Informatik „nur“ eine Hilfswissenschaft ist, die anderen Disziplinen ermöglicht, ihre Arbeiten schneller, besser, effektiver zu erledigen? Auch wenn das nicht grundsätzlich schlecht ist, muss man doch fragen, ob es über die Bereitstellung von Werkzeugen hinaus genuin „informatische“ Beiträge zum Methodenvorrat der „Computational Sciences“ gibt.’ Diese Frage wird der Vortrag aus verschiedenen Perspektiven diskutieren.