Das USI-Gebäude gibt es erst seit 2007, und doch ist es vom Campus nicht mehr wegzudenken. Das USI übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben: Es bietet ein umfangreiches Angebot für eine bewegte, sinnvolle Freizeitgestaltung und stärkt das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Integration von Bewegung in Alltag, Studierendenleben und Beruf.
Das Kursprogramm: jedes Semester wieder voller Überraschungen
Die Bereitstellung eines attraktiven Kursprogramms ist die Kernaufgabe des USI – und jedes Semester wieder eine neue Herausforderung. Allein im Sommersemester 2017 ist die Zahl der angebotenen Kurse auf 262 angestiegen. Bei der Erstellung des Kursprogramms gilt: es soll vielseitig sein, die Wünsche möglichst vieler KursteilnehmerInnen befriedigen, neue Trends berücksichtigen, auf die Evaluationen eingehen und dann noch zeitlich und logistisch umsetzbar sein. Die Quadratur des Kreises sozusagen. Und jedes Semester schafft es das kleine USI-Kernteam wieder, ein bravouröses Angebot auf die Beine zu stellen: Für jede/n finden sich die passenden Kurse, egal ob Aerobic Workouts, Gymnastik, Outdoorsport, Spielsportarten, Tanz, Turnen, Akrobatik, Wasser- oder Trendsport.
Frauen haben die Nase vorn
Die Kursstatistik zeigt in den letzten Jahren einen ungebremsten Aufwärtstrend. Besonders im Jahr 2007 war ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen: Dieser ging einher mit der Eröffnung des neuen USI-Gebäudes direkt am Campus. Bis auf wenige, speziell ausgeschriebene Kurse richten sich alle USI-Kurse an beide Geschlechter gleichermaßen. Der Frauenanteil in Bezug auf die Inskriptionen bleibt in den letzten Jahren konstant bei circa 70 Prozent. Frauen präferieren Gymnastik und Workout-Kurse, Männer wählen eher die klassischen Ballsportarten.
Herr Preiml, wie waren Ihre Anfänge am USI?
Begonnen hat alles vor über 15 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt existierte lediglich die so genannte „alte Kraftkammer“ im Studentendorf, darüber einige Büroräume. Nach fünf Jahren gelang es dann, mit dem neuen USI-Gebäude eine vielseitige Sportstätte direkt am Campus zu errichten.
Wie kam es zur Idee für das neue USI-Gebäude?
Ich war der Meinung, dass eine Übungsstätte am Campus unerlässlich ist. Es sollte ein Ort sein, an dem man auch noch andere Projekte mitbetreuen kann. Mit der Unterstützung der damaligen Rektoren und in vielen Gesprächen und Diskussionen war es dann möglich, das Gebäude im März 2007 zu eröffnen. Nun können wir rund 250 Kurse im Semester anbieten und haben knapp 6.000 TeilnehmerInnen. Da hat sich viel getan.
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?
Er ist sehr vielseitig. Einerseits sind wir eine Service- und Dienstleistungseinrichtung für Studierende und Bedienstete mit der Aufgabe, ein interessantes Sport-, Freizeit-, Bewegungsprogramm von früh bis abends anzubieten. Unsere zweite Kernaufgabe sind die Wettkämpfe. Wir organisieren 15 Kärntner akademische Meisterschaften, den Kosiak-Löwen und zwei österreichische akademische Meisterschaften im Jahr, außerdem beschicken wir die Welt- und Europameisterschaften, bis hin zur Universiade. Aber das eigentliche Privileg ist es, dass parallel dazu an der Uni die Freiheit besteht, Ideen und Visionen zu entwickeln, das schätze ich sehr. So sind viele Projekte, Kooperationen und Aktionen umgesetzt worden, und das USI hat sich zu einer unabhängigen Kompetenzstelle im Sport entwickelt. Ein Beispiel dafür ist das erfolgreiche Programm Spitzensport und Studium. Das ist die eigentliche Qualität des Jobs.
Sie haben gerade Spitzensport und Studium erwähnt. Das ist ja ein Leuchtturmprojekt.
Der Charme dieser Universität ist, dass wir klein und damit intern auch sehr gut vernetzt sind. Nur so funktionieren solche Projekte: auf kurzen Wegen und mit persönlichen Kontakten. Klein zu sein hat dabei seine Vorteile. Ich habe mir immer darüber Gedanken gemacht, wie wir Erfolg haben können, wo wir eine passende „Lücke“ finden, um Angebote an anderen Universitäten nicht zu kopieren, sondern etwas Neues zu schaffen. Der nächste Schritt ist eventuell ein Lehramtsstudium „Bewegung und Sport“, aber auch in der Thematik „Wirtschaft und Sport“ gibt es Ausbildungsmöglichkeiten. Durch die Realisierung dieser Vorhaben könnten am Campus neue und interessante Perspektiven entwickelt werden.
Bei den vielen Sportarten, die das USI anbietet: was ist Ihr eigener Lieblingssport?
Ich habe immer viele Sportarten gleichzeitig gemacht – das ist eine Stärke und eine Schwäche. Derzeit präferiere ich (altersbedingt) Schifahren, Schitouren und Mountainbiken. Aber eigentlich war und bin ich immer noch ein begeisterter Ballsportler von Basketball bis Tennis.
Und privat?
Familie und Beruf sind für mich sehr wichtig und haben mich immer voll ausgefüllt, und daher habe ich immer andere Angebote (Vereine, Politik…) abgelehnt. Ich sehe es als riesige Qualität, dass ich im Beruf Dinge machen kann, die ich gerne und mit Überzeugung mache. Beruf ist für mich Intensität, Kontakt, Kommunikation – in der Freizeit suche ich die Ruhe, die Natur, entspanne mich gerne mit unterschiedlichster Musik und einem guten Buch.
Was wäre der Wunsch an die Zukunft?
Dass der Sport unpolitisch wird (bleibt), nicht für Macht und Prestige eingesetzt wird. Dass Sport die wichtigste und schönste „Nebensache“ bleibt.
für ad astra: Annegret Landes
Zur Person
Franz Preiml ist seit 15 Jahren USI-Direktor in Klagenfurt. Er studierte in Wien und Innsbruck Lehramt in der Fächerkombination Bewegung und Sport/Geographie.
Der Beitrag Das USI am Uni-Campus – mehr als ein Sportzentrum erschien zuerst auf Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Source: AAU TEWI